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16
Jan
2011

Vom Sein und Nicht-Sein.

"Die Wahrheit einer Absicht ist die Tat."

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (* 27. August 1770 in Stuttgart; † 14. November 1831 in Berlin) war ein deutscher Philosoph, der als wichtigster Vertreter des Deutschen Idealismus gilt. Hegels Philosophie erhebt den Anspruch, die gesamte Wirklichkeit in der Vielfalt ihrer Erscheinungsformen einschließlich ihrer geschichtlichen Entwicklung zusammenhängend, systematisch und definitiv zu deuten. Sein philosophisches Werk zählt zu den wirkmächtigsten der neueren Philosophiegeschichte.

Was ist Wahrheit und was Unwahrheit? Wahr ist etwas, das ist, Unwahr etwas, das nicht ist. Sein und Nicht-Sein. Ganz klar - das ist nicht von mir, sondern frei nach Aristoteles. Eine gute Absicht verbreitet sich schnell, ist leicht gesagt und schindet immer Eindruck. Dabei ist die Intention als solche eigentlich keinen Pfifferling wert. Denn schöne Worte kann fast jeder formulieren, diesen Worten aber auch wahrhaftige Taten folgen zu lassen, ist eine Begabung, die nur sehr wenige wirklich gut beherrschen. Insbesondere Politiker scheinen damit ihre Probleme zu haben. Um nochmal auf Aristoteles zurück zu kommen: ersetzt man das Wort "Wahrheit" mit dem Wort "Sein" wird der Knackpunkt einer guten Absicht sehr deutlich. "Das Sein einer Absicht ist die Tat." Die schönsten Worte sind also unnütz, wenn das, was sie versprechen, nicht auch in die Tat umgesetzt wird, ein Versprechen alleine ist somit eigentlich fast immer wertlos. Wieso also sind denn bloß alle so enttäuscht von den armen Politikern? Selbst schuld ist derer, der ihnen ihre Versprechen abnimmt. ;)

15
Jan
2011

Vom Kapitulieren und Scheitern.

‎"Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern."

Henry Ford (* 30. Juli 1863 in Wayne County, Michigan, USA; † 7. April 1947 in Dearborn, Michigan) gründete den Automobilhersteller Ford Motor Company. Er perfektionierte konsequent die Fließbandtechnik im Automobilbau, die allerdings schon... Ransom Eli Olds 1902 in vereinfachter Form in seiner Automobilfirma Oldsmobile vorweggenommen hatte. Sein Konzept der modernen Fertigung von Fahrzeugen revolutionierte nicht nur die industrielle Produktion, sondern hatte auch starken Einfluss auf die moderne Kultur (Fordismus). Neben dieser Pionierarbeit für den Automobilbau ist Ford als zeitweiliger Publizist antisemitischer Schriften wie The International Jew, die nachweislich eine große Außenwirkung hatten, bis heute politisch umstritten.

Ohne Zweifel, Henry Ford ist heute umstrittener denn je. Dennoch schätze ich sein wohl berühmtestes Zitat sehr - drückt es doch treffend aus, was leider Wahrheit zu sein scheint. In einer gleichgetakteten Welt, einer durchnormierten Welt, einer Welt, in der alles seinen geregelten Gang zu gehen hat sind wahre Chancen scheinbar selten geworden. Doch der Anschein trügt, die Menschen sehen sie nur nicht mehr. Sie sind um Sicherheit bemüht, im Job, in der Familie, im Freundeskreis, auf Urlaubsreisen. Eine Zivilisationskrankheit? Hätten so viele große Pioniere auf Sicherheit und Verlässlichkeit gesetzt, sich nicht getraut neue Wege einzuschlagen, wäre die Welt heute eine andere - ich vermute keine bessere. Kapitulation ist das Scheitern VOR einer Idee. Die Niederlage vor einer Herausforderung. Niederlagen, Kapitulationen sind ohne Zweifel wichtig und richtig, um eigene Grenzen zu erkennen. Zu wissen, was geht und was nicht. Aber wer sich weiterentwickeln will, muss gewohnte Pfade verlassen, muss Grenzen überschreiten, muss sie einreißen. Dann kann man scheitern, wahrscheinlich wird man es sogar - aber vielleicht eben auch nicht. Und dann hat man zumindest die Gewissheit, alles versucht zu haben. Scheitern ist die Kapitulation NACH dem Versuch eine Idee zu realisieren. Und sollte Ansporn sein, es sofort wieder zu versuchen.

Neubeginn auf alter Basis. Das Fundament steht.

Fünfhunderzweiundzwanzig Tage ist es her, dass ich diesen meinen Blog zuletzt aktualisiert habe. Die soll sich nun ändern, da ich ein neues Hobby für mich entdeckt habe: das Heraussuchen und interpretieren von bekannten Zitaten. Beginnen möchte ich diese Reihe mit einem Zitat von Henry Ford, ergänzen werde ich die Einträge auch um eine kurze Wikipedia-Beschreibung des Urhebers. Parallel zu diesem Blog werde ich die Interpretationen auch in meiner Facebook-Gruppe (Zitatedienst) posten. Ich hoffe auf eine große Leserschaft und freue mich, wie immer, über eure Kommentare! :)

11
Aug
2009

Vera Tittenfeld

Ein plumper Titel.
Keine Frage. Eigentlich unwürdig. Für was? Für alles.
Aber leider baut der Titel meines Blogeintrags auf einer wahrer Begebenheit auf.

Wir sind in Berlin. In einem ziemlich linken Bezirk.
Die CDU hat dort keine Chancen, bei der letzten Bundestagswahl bekam sie etwa 12% der Gesamtstimmen.
Exitus.
Vera Lengsfeld, Schatten-Ihrer-Selbst-Ex-Bürgerrechtlerin und Direktkandidatin dieses Bezirks für die CDU, hat den Einzug in den Bundestag verpasst. Ich persönlich denke, man kann es ihr nur zu gute halten, dass sie noch derart viel stolz in sich hatte und deswegen auf einen Einzug über die Landesliste verzichtet hat.

Dieses Jahr nun auf ein neues.
Vera wills wieder wissen.
Vera is back.
Und was macht die gute (konservative!!!) Frau Lengsfeld?

Titten!
Nicht nur in ihrem Blog, sondern auch auf dem Wahlplakat steht "Wir haben mehr zu bieten.".
Die CDU hat also meh zu bieten. Toll. Als wenn das alleine nicht schon inhaltslos genug wäre - hier ist diesmal nicht nur von gewohnt schlecht, populistischen CDU-Wahlplakaten die Rede, nein - Frau Lengsfeld zeigt Haut.
Aber nicht nur sie. Neben ihr ein Bild der Kanzlerin (unserer Bundeskanzlerin!!!) und CDU-Vorsitzenden mit tiefem Dekolletéausschnitt. Und Vera Lengsfeld mit einem noch tieferen Ausschnitt.
So: und nun nochmal...dazu der Spruch "Wir haben mehr zu bieten.". Dazu das obligatorische CDU-Logo.
Das wars.

Gehts noch?
Gehts noch geschmackloser?
Gehts noch billiger?
Gehts noch sexistischer?
Gehts noch dümmer?
Dumm, dümmer, CDU.
Achja...und christlich-konservativ. Halleluja!

Hier der Link zu dem Blog von Frau Tittenfeld Lengsfeld.

13
Jul
2009

Leben

Und das Leben erboste sich: „Du willst mich nicht? Ich brauche dich nicht! Hinfort mit Dir, Du undankbares Miststück!“

„Es braucht mich nicht?“

„Ich brauche niemanden! Ich bin das Leben! Und wenn ihr Alle nicht wärt, so doch immer noch ich.“

Und er wusste genau, dass das Leben sich täuschte, denn wo kein Lebenwesen ist, kann auch kein Leben sein.
Und er fand es tragisch, dass sich das Leben derart überschätzte und er beschloss dem Leben zu helfen.
Seine Vergänglichkeit trat mit einem Mal in dem Hintergrund. Er hatte nun eine Aufgabe. Er wollte dem Leben zeigen, dass alles vergänglich ist.

Das Leben war davon wenig beeindruckt. „Wer bist Du, dass Du dem Leben seine Endlichkeit aufzeigen willst? Ein Gott?“ Das Leben lachte höhnisch.
„Ich bin Gott! Ich bin alles, was ihr Menschen habt! Ich irre nie. Ich bin alles! Ohne mich ist nichts!“

„Ist der Sinn des Lebens leben? Darf der einzig wahre Sinn des Lebens das Leben sein?“

„Es darf so sein! Wer sollte es verbieten?“

Und er schwieg und dachte nach. Und er kam zu keinem Entschluss.
Also fragte er das Leben, ob es denn gerne lebt.

Und das Leben wusste keine Antwort und schwieg.
Dann sprach es: „Ich bin. Ich war und ich werde immer sein. Das ist mein Schicksal.“

Und er fragte sich, ob jemand, der vom Schicksal des Seins spricht wirklich gerne ist.

„Dumm! Du bist dumm! Alle sind dumm, nur ich bin wirklich wissend. Warum also zerbrichst Du Dir deinen Kopf um mich?“

„Wirklich wissend? Wieso weißt Du dann nicht, warum ich denke, was ich denke und warum ich handle, wie ich handle? Bist Du denn dann wirklich allwissend?“

„Schweig! Oder ich verbanne dich aus meiner Welt der Lebenden in das Jenseits!“

„Das Jenseits? DAS Jenseits? Aber dort wollte ich doch hin und Du hast mich in deiner arroganten, selbstherrlichen Art nicht gehen lassen. Nun doch?“

„Nein! Du bleibst. Aber nicht so wie jetzt. Ich will, dass Du schweigst!“

„Und was wirst Du tun, wenn ich nicht schweigen werde?“

Das Leben rang wieder um eine Antwort. Es dachte und dachte und doch herrschte nur Leere vor. Das Leben beschlich der Verdacht, dass es nicht einfach existiert, sondern nur eine Daseinsberechtigung hat, weil es Lebewesen gibt. Und das Leben schwieg.

Er aber lächelte und sagte: „Siehst Du, Leben, wir haben beide gelernt. Du weißt nun, dass Du für uns bist und nicht für dich und ich weiß, dass ich für mich bin und nicht für dich. Und Du wirst, so lange es Leben gibt, bleiben müssen, ich aber darf es. Wer, liebes Leben, ist nun besser dran? Du oder ich?

6
Jul
2009

Eisernes Kreuz 2.0

Es war Adolf Hitlers liebester Orden. Das "Eiserne Kreuz".
Noch kurz vor seinem Tod verlieh er Berliner Kindern diese "Auszeichnung".
Für ihre Tapferkeit und den Mut, Panzer der aliierten Streitkräfte anzugreifen.

Tapferkeit und Mut. Das braucht eine Kriegsmacht, das braucht eine Armee.
So nun auch wieder die deutsche.
Es nennt sich nun nicht mehr eisernes Kreuz, sondern "Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit".
Und das ist sie schon wieder - Tapferkeit.
Kann ein Soldat wirklich tapfer sein?
Kann ein Mensch, dessen Beruf es ist, andere umzubringen wirklich tapfer sein?

Nun mag man sagen, dass dieser Mensch sich ja auch für Frieden einsetzt,
sich für den Schutz des Landes einsetzt und dabei auch sein eigenes Lebens aufs Spiel setzt.
Aber muss man sie für dieses Opfer belohnen?

Wenn jemand Soldat wird, weiß er, dass er eine Waffe bedienen muss, dass er töten können muss.
Und er sollte auch wissen, dass er ebenso umgebracht werden könnte.

Wieso also zeichnet man einen derartigen Menschen für seine Tapferkeit aus?

Sicher, vorbildlich agierende Zivilisten bekommen ihr Bundesverdienstkreuz.
Aber ist es Aufgabe eines Bürgers, gutes zu tun?
Nein, das ist sicher nicht seine Aufgabe.
Deswegen ist es richtig, das Bundesverdienstkreuz zu verleihen.
Und wenn ein Soldat tatsächlich selbstlos jemandem geholfen hat, hätte er sicher auch eine derartige Auszeichnung verdient.

Aber wenn er sich während eines Kampfeinsatzes in Maßen human verhält?
Hat er dann eine Auszeichnung verdient? War er dann tapfer?
Ich denke nein.

Heil Bundeswehr! Heil Tapferkeit! Heil Merkel! Heil CDU!
Was wären wir doch ohne die Christdemokraten für ein Land?
Nun, vielleicht ein wirklich friedliches.
Vielleicht eines, dass keinen Krieg führt.
Vielleicht eines, dass aus seinen Fehlern lernt.
Vielleicht nicht eines, dass dem Rückstand und der Elite fröhnt.
Vielleicht ein besseres.

Wohl ganz sicher.

24
Jun
2009

LSU - Lesben und Schwulen Union.

Erwähnte ich bereits irgendwie in diesem Blog, dass ich schwul bin?
Nein? Dann tue ich das hiermit. ;)

Fast alle größeren politischen Vereinigungen haben auch eine homosexuelle Arbeitsgemeinschaft, die sich für die Gleichberechtigung ihrer Stammesgleichen einsetzt.
Ich selbst bin im LSVD und spiele auch mit dem Gedanken, bei den sogenannten "Schwusos", der homosexuellen AG in der SPD, anzufangen.
Die kämpfen für Gleichberechtigung und haben mit der Mutterpartei einen starken Partner an ihrer Seite, der die Ziele und Ideen der Schwusos nicht nur anerkennt, sondern auch fördert.
Ebenso ist es zugegebenermaßen bei den Grünen, bei den Linken und auch bei der FDP.

Aber bei der CDU? Die AG der CDU nennt "LSU" - Lesben und Schwulen Union.
Sie kämpfen für Gleichberechtigung. Aber gegen wen kämpfen sie eigentlich?
Welche große deutsche Volkspartei blockiert denn sämtliche Versuche, gleichgeschlechtlich liebenden Menschen gleiches Recht wie heterosexuellen Paaren einzuräumen? Und wer spricht sich strikt gegen transgendere Lebensformen aus? Die CDU. Die Mutter der LSU.

Ich finde die Arbeit der LSU selber sehr respektabel, aber auch ziemlich verlogen.
Natürlich kann ich den Kurs der CDU zu diesem Thema nicht gut heißen, aber er ist nunmal fest im Bewusstsein der Christdemokraten verankert. Die Mitglieder der LSU - alle homosexuellen Menschen, die ernsthaft zur CDU stehen, sollte mal in sich gehen und darüber nachdenken, ob sie nicht in der falschen Partei gelandet sind.

Kirchlicher Glaube, Gott, Sterbehilfe und Patientenverfügungen. Ein Statement.

Wenn man von einem Thema wie der Sterbehilfe spricht, ist einer meiner ersten Gedanken die Religion.
Ich war lange überzeugter Protestant, bin nun aber seit einiger Zeit konfessionslos und nenne mich Agnostiker. Ich glaube also an einen Gott, aber keinen definierten und an eine Kirche schon gar nicht. Die Entscheidung, aus der Kirche auszutreten war goldrichtig. Der Mensch legt sich durch einen festgelegten Glauben unterbewusst unüberwindbare Fußfesseln an, die einem das Leben nicht leichter, sonder sehr kompliziert machen. Ich freue mich sehr sagen zu können, dass ich viele Dinge nun ganz anders sehe. Meinungen, die keiner kirchlichen Wertevorstellung oder Ideologie unterworfen sind, sonder die ganz nüchtern betrachtet wirklich das Beste für die Menschen sind. Kirche ist heuchlerisch. Mag ja sein, dass sie Menschen eine Heimat gibt. Aber keine Freiheit der Gedanken. Ansich ist kirchlicher Glaube ziemlich lächerlich. Ein Relikt vergangener Tage. Das Alles aber nur nebenbei, um meine Argumentationen zum Thema Sterbehilfe (und auch Patientenverfügungen) besser verstehen zu können.

Man wird geboren. Einfach so. Ob man nun möchte, oder nicht.
Irgendwann stirbt man. Einfach so. Ob man nun möchte, oder nicht.
Ich stelle fest: das sind unantastbare Fakten. Zumindest nach dem heutigen Stand der Medizin.

Ein Großteil der Menschen lebt gerne und gut. Was aber ist mit denen, die nur Leid erfahren, niemals Besserung?
Was ist den Menschen, die niemanden haben? Niemand, der sie liebt, sich um sie kümmert?
Menschen die todkrank sind. Menschen, die damit ihren Angehörigen mehr Kummer als Freude bereiten und das auch merken?

Natürlich darf man nicht einem liebeskranken Teenager oder einem Menschen in seinen Midlife-Crises den Tod geben.
Überhaupt sollte Sterbehilfe viel weniger mit Ärzten, sondern viel mehr mit Psychologen zu tun haben.
Nur diese können wirklich beurteilen, ob man einem Menschen in seiner Lage durch Worte oder Medikamente helfen kann oder nicht und nur sie sollten deswegen auch, selbstverständlich in Absprache mit "richtigen" Medizinern, aktive Sterbehilfe veranlassen.

Ihr findest das empörend, absurd und sehr einfach gedacht? Mit Verlaub. Das ist es nicht.
Einen Menschen leiden zu lassen ist krank, im Übrigen auch verfassungswidrig.
Das freie Recht auf Selbstbestimmung eines jeden Menschen, so steht es auch in unserem Grundgesetz, ist unantastbar.
Wenn also ein Mensch nicht mehr leben möchte, wieso zwingt man ihn dann dazu?
Wer hat etwas davon?

Aber bevor wir bei diesem Thema irgendwie weiter kommen, gibt es ja ähnliches, aber in viel kleinerem Umfang. Die Patientenverfügung.

Wenn ein Mensch bewusstlos ist, kann er logischerweise seinen Willen nicht mehr kund tun.
Deswegen verfasst er bei klarem Verstand seinen "vorletzten Willen".
Die CDU hält diesen für nicht rechtsverbindlich.
Und schon wieder mit Verlaub - haben die denn noch alle Latten am Zaun?
Was ist denn das für eine Welt, in der der Staat den Bürger in seiner schwersten Zeit entmündigt?
Auch das ist lächerlich. Und ganz klar durch die scheinbar christliche Einstellung der CDU geprägt.

Was Gott gegeben hat, darf der Mensch nicht selber wieder nehmen?
Gut, bei anderen sicher nicht grundlos, deswegen ist aktive Sterbehilfe aus strafrechtlicher Sicht tatsächlich sehr bedenklich (aber nicht ausweglos), aber sein eigenes Leben, sollte der Mensch so lenken dürfen, wie er es möchte.
Wo kämen wir denn sonst hin?

In meiner Patientenverfügung wird stehen, dass ich im Zweifelsfall, also wenn ich ins Koma falle ohne besonders gute Chance auf eine Besserung meines Zustandes, auf jeden Fall nicht an irgendwelche Geräte angeschlossen werden möchte. Ich möchte aber trotzdem nicht elendig krepieren, verhungern o.ä., was ja in der Vergangenheit mehrmals als Mittel der passiven Sterbehilfe angewandt wurde. In meiner Patientenverfügung wird stehen, dass ich durch in Giftgas ruhig eingeschläftert werden möchte. Ein injiziertes Gift würde nämlich meine Organe zerstören, ein krepieren übrigens ebenfalls. So würde mein Tod aber durchaus einen Nutzen haben. Meine Organe könnten anderen Menschen das Leben retten. Dieses Wissen würden sicherlich auch meinen Angehörigen helfen.

16
Mai
2009

Offener Brief: Russland in der heutigen Welt

Diesen Brief habe ich eben an die Botschaft der russischen Föderation geschickt.
Ich denke, der Inhalt und vorallem die Antwort interessiert nicht nur mich, deswegen veröffentliche ich ihn hier ungekürzt.

"Kopien dieser Mail gehen an den Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) und die Zeitung "taz".
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Ich würde dieses Schreiben gerne mit der Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren" anfangen, ich musste aber leider zu dem Entschluss kommen, dass Mitarbeiter für einen Staat wie Russland diese Titulierung nicht verdient haben. In dem Sinne:

Mitarbeiter der Botschaft der russischen Föderation!
Botschafter der russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland!

Russland hält sich für ein modernes, zumindest aufstrebendes und innovatives Land. Wohlgemerkt - dafür hält es sich, das ist es nicht.
Russland ist ein rückständiges, rechtsextremes und rassistisches Land.
Es beschneidet permanent die Menschenrechte seiner Bürgerinnen und Bürger, insbesondere die von Minderheiten.
Es führt unbegründete Angriffskriege gegen seine Nachbarstaaten.
Es lässt der Staatsführung unbequeme Personen umbringen.

Man könnte diese Liste fast unbegrenzt fortführen. Russland ist nicht mehr sozialistisch - das war es wohl auch nie wirklich.
Russland ist aber auch nicht wirklich kapitalistisch. Liberal schon gar nicht. Russland ist auf dem Weg (erneut) eine menschen verachtende Militärdiktatur zu werden.
Darum geht es mir in diesem Schreiben aber nicht.
Es geht mir um die Rechte von Minderheiten.
Stellvertretend für die Qualen aller Minderheiten in Russland möchte ich in dieser Mail das Schicksal der Homosexuellen betrachten.

Der "Eurovision Song Contest" findet in diesem Jahr in Russland statt. "Eurovision" Darin ist auch das Wort "Europa" enthalten.
Was macht Europa aus? Wohl seine Menschen. Seine Werte. Seine Traditionen. Seine Überzeugungen.
Der russische Alltag steht im krassen Gegensatz zu all diesen Attributen, deswegen ist schon ein regelrechter Hohn, dass ein Festival dieser Art in Russland stattfinden darf.
Eben dieser Song Contest ist dafür bekannt, dass gerade viele Schwule & Lesben die treusten Fans sind.
Umso trauriger ist es, dass in Russland (schon wieder) Homosexuelle durch Einsatz von Polizeigewalt aus dem öffentlichen Leben entfernt worden sind.
Auch Medienvertreter aus aller Welt sollten gewaltsam daran gehindert werden, über die Geschehnisse zu berichten und sie zu dokumentieren.

Auch diese Anklage könnte ich lange weiterführen.
Das werde ich aber nicht. Viel mehr habe ich drei Fragen an sie:

Wie kann sich Russland für ein modernes Land halten?
Wie rechtfertigen sie die unmenschlichen Zustände in ihrem Land?
Wieso gehen sie derartig mit Minderheiten, insbesondere mit Homosexuellen um?

Ich schreibe diese Mail offen, unter Nennung meines Namens an sie, weil ich Stolz darauf bin, ein Europäer zu sein.
Weil ich Europa und Deutschland vertraue und weiß, dass ich ohne mit Repressalien rechnen zu müssen frei meine Meinung äussern kann.

Ich behalte mir das Recht vor, dieses Schreiben in verschiedenen Onlineblogs zu veröffentlichen.
Insbesondere deswegen hoffe ich sehr auf eine umfangreiche Antwort ihrer Botschaft, da meine Leserinnen und Leser an einer Antwort sicher ebenso interessiert sind wie ich.

Mit freiheitlichem Gruß "

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