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9
Nov
2007

Contergan 2.0 - Die Pharmaindustrie als Scharfrichter

Medien beherrschende Themen gibt es viele, aber in den letzten Tagen war wohl der Contergan-Skandal der am kontroversesten diskutierte und auch ich habe mich aus gegebenem Anlass mal wieder ein Gesellschaftsproblem hineingesteigert. ;) Besonders nachdem ich die aktuelle Ausgabe von "Hart aber fair" gesehen habe war ich ziemlich aufgekratzt, erschüttert und ratlos. Über die Ignoranz der Politik, die Profitgeilheit der Pharma-Manager und das unglaubliche Leiden der Opfer - früher wie heute. Letzteres insbesondere auf die Contergan-Geschädigten bezogen.

Ich bin Sozialdemokrat, aber sicher nicht so links wie der aktuelle Mainstream der Partei - das ist meinen wenigen Stammlesern wohl bekannt und für mich ist die Privatisierung von Unternehmen wirtschaftlich eine absolut sinnvolle und vertretbare Praxis, aber auf Medikamentensicherheit bezogen, gebe ich diese Einstellung gerne auf.
Man sollte vor lauter Privatisieren nicht den Hauptauftrag eines jeden deutschen Politikers vergessen - das Wohlergehen der Bundesbevölkerung.
Im konkreten Fall sollte deswegen meiner Meinung nach der Bund mal wieder in Bresche springen und ein 100% unabhängiges Bundesinstitut für Medikamentensicherheit gründen und durch dieses Institut jedes auf dem deutschen Markt befindliche Medikament auf seine Nebenwirkungen prüfen und evtl. Verkaufszulassungen entziehen, ausserdem sollte selbstverständlich jedes neue Medikament vor seiner Zulassung eingehend geprüft werden. Kostentechnisch sollte dies durchaus realisierbar sein.

Des weiteren sollte man darüber nachdenken, ob ein derartiges Institut evtl. ergänzend auch eigene Medikamente entwickeln könnte. Medikamente, die keinen großen Profit einbringen sollen, sondern die wirklich (über-)lebenswichtig sind. Medikamente gegen Krebsarten, Tuberkulose, Grippe usw., die gerade in sozialschwachen Ländern dringend benötigt werden, der Bedarf aber mangels Profitaussichten von den großen Pharmaunternehmen nicht mal ansatzweise gedeckt wird. Im Gegenteil.
Natürlich ist der Staat nicht die Problem-Lösungs-Maschine dieser Welt, aber sollte nicht jeder alles tun, was in seiner Macht steht, um die Welt ein bisschen besser zu machen?

Wie auch immer. Es ist peinlich, was in diesem Land für die Medikamentensicherheit der Bürger getan wird. Das sollte schnellstens geändert werden.

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