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18
Nov
2007

Das letzte Stück Himmel

...der Titel eines Melodrams, das eben auf 3sat lief. Über den Inhalt könnte ich viel schreiben, möchte ich aber jetzt und an dieser Stelle nicht, ein in meinen Augen sehr gelungenen Umriss des Inhaltes gibt es -> href="http://www.kino.de/kinofilm/das-letzte-stueck-himmel/100154.html">hier.
Der Film hat mich sehr bewegt. Aufgerissen. Aufgewühlt. Er hat Gefühle in mir geweckt, Gefühle, die ich so nicht kannte. Betroffenheit in der einen und himmelhoch jauchzende Freude in der anderen Sekunde. Kurz vor dem Ende hatte ich das Gefühl, dass vielleicht doch noch alles gut wird, dass jeder seinen Weg gehen wird. Das ist auch so geschehen. Blöd nur, wenn der Weg eines Menschen augenscheinlich in den Tod führt und genau dieser Weg dann aber gegangen wird. Ich habe nach diesem Film geweint. Irgendwas stimmt mit dieser Welt nicht. Wir können alles. Wir richten über Menschen. Über Menschenleben. Über Gut und Böse, aber wir sind nicht in der Lage, die Probleme eines Einzelnen zu lösen? Irgendwas läuft auf dieser Welt schief. Ich bin in einer ganz seltsamen Stimmung. Ich weiß nicht, was ich denken soll. Das Leben ist so schön, das weiß und das hat der Film gezeigt, aber wieso gibt es soviel Leid? Damit ich nicht Kriege und Krankheiten - die erzeugen zweifelsohne auch unbeschreiblich viel Leid, aber dieses Leid ist - so banal das klingt - "bekannt" und zumindest höchst theoretisch irgendwie, irgendwann lösbar, aber was ist mit dem Leid vor unserer Haustür? Nicht die verarmten und sozialverkrüppelten Kinder der deutschen Städte, nicht die Übergriffe auf Ausländer - dieses Leid meine ich nicht, denn es wäre lösbar. Ich meine jeden einzelnen Menschen. Das Leid, was jedem mal angetan wird und das von Anderen nicht verstanden wird. Irgendwas stimmt auf dieser Welt nicht. Wir können alles - auch mit Depressiven und suizidgefährdeten Menschen umgehen. Na klar! Pumpen wir sie einfach mit Medikamenten voll, bis Sie nur noch im Wachkoma liegen. Können wir wirklich alles?

Prollicus theatrii - oder: Die Zunft der Armlehnenbesetzer

Ich hatte gestern einen wunderschönen Abend. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich Theater liebe? Opern, Operetten, Musicals - einfach alles! Gestern war ich im Braunschweiger Staatstheater und habe mir "Anatevka", bzw. "Der Fiedler auf dem Dach" angeschaut. Ein großartiges Musical - sowieso, aber in dem Fall auch eine herrliche Inszenierung. Ganz klassisch nach der Originalvorlage von Jerry Bock - lustig, karikierend.
Der Schwerpunkt lag auf Tevje und seinen Sorgen und keinesfalls auf den grausamen Pogromen.
Für geschichtsunwissende Zeitgenossen ist diese Art der Aufführung sicher ungeeignet, da der Eindruck entsteht, dass Pogrome nur kleine Überfälle waren - bekanntermaßen waren sie aber Mord, Vergewaltigung, Plünderung und viele wirklich grausame Dinge mehr.

Ich persönlich fand das braunschweigerische Anatevka aber großartig. Es wurde wirklich auf sehr viele Details geachtet und die Schauspieler waren erstklassig. Einzig und allein die Sangesleistungen von Tom Zahner ("Tevje") blieben in meinen Augen ein klein bisschen hinter den Erwartungen zurück, allerdings hat er sich im Laufe des Abends mehr und mehr gesteigert und am Ende der Vorstellung war ich wirklich vollends zufrieden. Mit dem Stück, mit dem Theater, mit dem Ambiente - mit allem.

Nur eins hat mich wirklich sehr gestört - dieser idiotische Volltrottel von Sitznachbar. Im Allgemeinen streitet man sich nicht um die Armlehne - dem Arm, der zu erst drauf liegt, dem gehört sie halt. So lange, bis man ihn runter nimmt. Mein Sitznachbar hielt von diesem stummen Grundsatz aber nicht viel und hat meinen Arm (...der zuerst da war ^^...) einfach weggedrückt. Ebenso ungeniert hat sicher dieser Trottel auch noch breitbeinig hingesetzt, so dass sein Knie nicht mehr vor ihm, sondern vor mir stand - das war mir aber echt zu blöd und ich habe seine Bein ziemlich rabiat wieder zurückgedrückt und das Ganze mit einer abfälligen Kopfbewegung betont.
Scheint ihn wenig beeindruckt zu haben - ein paar Minuten später stand sein Bein wieder eher vor mir, als vor ihm. Hundsdreckiges Arschloch! Seine Frau war auch nicht viel besser.
Nach der Pause hat sich diese blöde, fette Pute einfach mal 2 Plätze weiter nach links gesetzt, damit sie besser sieht und nicht direkt den Kopf vom Dirigenten vor sich hat. Blöd nur für die Anderen, die in der Reihe saßen und irgendwie hatte (verständlicherweise) auch keiner die Courage, während der Vorstellung die Dame zu bitten, doch ihren ausgewiesenen Platz einzunehmen.
Die Krönung war dann, dass der Vollidiot und die fette Pute die ganze Zeit während des Stückes das Szenario kommentiert haben. "Ach Schatz, schau mal! Nun kommt auch noch Kunstschnee. Na, von sowas lassen wir uns in unserem Urteil ja nicht beeinflussen, stimmt´s?" Vollidioten!

Trotzdem - ein ganz großes Lob an das Braunschweiger Staatstheater, sämtliche Darsteller und alle weiteren Beteiligten! Eine wunderbare, erfrischend lockere, aber trotzdem nicht hohle Vorstellung. Sehr zu empfehlen!

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