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25
Jan
2011

Von der Güte der Ewigkeit.

‎"Für sich selbst ist jeder unsterblich; er mag wissen, dass er sterben muss, aber er kann nie wissen, dass er tot ist."

Samuel Butler (* 4. Dezember 1835 in Langar bei Bingham, Nottinghamshire; † 18. Juni 1902) war ein englischer Schriftsteller, Komponist, Philologe, Maler und Gelehrter. Butler studierte in Cambridge und wanderte 1859, nach einem Streit mit seinem Vater, nach Neuseeland aus, wo er Schafe züchtete. Er beschäftigte sich unter anderem mit der Evolutionstheorie von Charles Darwin. Ende des 19. Jahrhunderts entlarvte er in seinem satirischen Roman „Erewhon“ die religiöse und gesellschaftliche Doppelmoral seiner Zeitgenossen als verkehrte Welt. Seiner anfänglichen Bewunderung für Darwin folgte später eine Distanzierung und er näherte sich wieder der Kirche an, deren Orthodoxie er jedoch gleichzeitig kritisierte. Bekannt ist er vor allem durch seine Notizbücher, in denen er oft lustige und kritische Aphorismen zusammentrug.

Der Tod ist der wohl beeindruckendste Prozess, den die Menschheit kennt. Nichts stellt er so sehr in Frage, vor nichts ist er so ohnmächtig und klein. Dabei ist der Tod keineswegs böse und unantastbar, schon gar nicht unbeschreiblich. Dieses Zitat von James Butler ist das erste, das ich mir jemals aufgeschrieben habe - und lange darüber nachgedacht habe. Je nach Tagesform halte ich es mal für Mumpitz, dann wieder für sehr einleuchtend. Dennoch ist meine Interpretation dieser These eindeutig. Natürlich ist jeder für sich selbst gesehen unsterblich. Irgendwann geht jedes Leben vorbei. Jedes Leben auf dieser Erde, in dieser Zeit. Der Himmel weiß, was dann passiert. Oder es weiß eben niemand. Daran scheiden sich bekanntlich die Geister, es ist aber in diesem Fall total unwichtig und eben das ist das wunderbar wahre - und auch irgendwie befreiende - an diesem Zitat. Wenn es denn ein Leben nach dem Tode gibt, ist man nicht tot, man ist nur aus einem alten Leben ausgeschieden. Das ist Fall eins. Ich weiß, dass ich gestorben bin, aber lebe noch. Irgendwie. Im zweiten Fall kann ich zwar nur sagen, dass ich sterben werde, vielleicht bekomme ich auch noch mit wie ich sterbe, aber danach ist naturgemäß Schicht im Schacht - ganz einfach weil ich tot bin. Und ein Toter fühlt nicht, denkt nicht - lebt halt nicht. Einleuchtend, oder? So oder so, was auch immer die Zukunft und damit irgendwann der Tod bringt - fürchten muss man es keineswegs, denn entweder es geht für immer weiter oder es ist für immer aus und vorbei.

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